Böses Framing beim Coronavirus - die Zweite

Böses Framing beim Coronavirus - die Zweite

"China-Virus" oder auch "Foreign Virus" (Ausländisches Virus), so nennt Trump das Corona-Virus. Das Virus mag zwar in China zuerst ausgebrochen sein, aber Viren haben keine Nationalität. Trump begründet seine Wortwahl damit, dass das Virus ja bekanntlich aus China komme.
Aber Sprache hat Auswirkungen auf die Wirklichkeit von Menschen. Ein solcher Wortgebrauch dockt an Geschichtserfahrungen an, aus denen sich Rassismus entwickelt hat UND er setzt diese Denkweisen wieder in Gang.

Dieses Framing nützt vor allem Trump. Das Wort "China-Virus"  funktioniert wie eine Denkschablone, die das Denken zu einem Sündenbock führt. Und dieser Sündenbock ist nicht etwa ein Präsident, der verpennt hat, die Bedrohung ernst zu nehmen, sondern der Sündenbock sind Menschen China.
Weil asiatische Einwanderer das bereits spüren, steigt deren Sorge vor rassistisch motivierten Übergriffen. Und darum decken diese Leute sich gerade verstärkt mit Waffen ein, laut FAZ.
Der Hashtag "China Virus" ist auf Twitter bereits recht verbreitet, denn es ist eine einfache Denkschablone, die von den eigentlichen Herausforderungen der Viren-Abwehr stark ablenkt. Genau das ist die Leistung eines solchen Sündenbock-Framings. Abhilfe durch Ablenkung und Aggression. Dem Virus jedoch tut diese Strategie nicht weh.

Umso trauriger, dass sich der Begriff auch in deutsche Medien eingeschlichen hat.

Quelle(n): FAZ.


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"China-Virus" oder auch "Foreign Virus" (Ausländisches Virus), so nennt Trump das Corona-Virus. Das Virus mag zwar in...

Gepostet von Wortgucker am Freitag, 20. März 2020